Gigaset, schnurlos in die Zukunft

DESIGNSTUDIEN FÜR DAS SCHNURLOSE TELEFONIEREN IM HOMEBEREICH

Für den Kunden Siemens/ Designafairs entwickelten wir Designstudien als Zukunftsausblick für ein Gigasetprotfolio der nahen Zukunft in drei bis fünft Jahren. Die Zielsetzung bestand in einer Neudefinition des Homehandy Bereiches in Bezug auf unterschiedlichste Zielgruppen und einer Beschwerpunktung des damit verbundenen Living Bereichs (Umfeld/ Wohnen).

Um eine maximale Zielgruppendiversifizierung zu erreichen, wurden erstmals sieben Zielgruppen angedacht. Dabei sollte das Schnurlostelefonieren im Home-Bereich stärker etabliert und Neueinsteiger gewonnen werden, die bisher schnurgebundene Telefone nutzten.

Durch unsere holistische Herangehensweise des OVERALL concept nk präsentierten wir völlig neue, übergreifende Ansätze hinsichtlich Ergonomie/ Bedienkonzept und formal übergreifender Gestaltungselemente. So konnten wir wegweisende Entwürfe einer zukünftigen Produktfamilie Gigaset mit signifikanter Gestaltung zeigen.

Wirtschaftlich optimierter Ansatz durch OVERALL concept nk

Kunde: Siemens/ Designafairs

Leistungen: Konzeption, Entwurf, Visualisierung

Zeitraum: 2002/ 2003

Siemens

Als eines der weltweit größten Unternehmen im Bereich der Elektrotechnik und Elektronik ist der Siemens Konzern in rund 190 Ländern vertreten. In der Telekommunikationssparte wurden unter anderem die weltweit bekannten und erfolgreichen Schnurlostelefone der “Gigaset-Serie” entwickelt. Aus der ehemaligen “Siemens Home and Office Communication Devices GmbH & Co. KG”, einer 100-prozentigen Siemens-Tochterunternehmung, entstand in der Folge das börsennotierte Unternehmen “Gigaset”.

Concept

übergreifender Ansatz

Trotz der angestrebten Zielgruppendiversifizierung war es uns wichtig, ein übergreifendes Product Corporate Design zu entwickeln, das die neue Produktfamilie Gigaset zusammen hält. Daher erarbeiteten wir ein sowohl formales, als auch konstruktives Gesamtkonzept, das die einzelnen Entwürfe in mehrfacher Hinsicht einrahmt:

Zum einen vermittelten wir die Zugehörigkeit der Einzelprodukte zum Siemens- Brand, zum anderen schufen wir einen familiären Zusammenhang für das „Gesamtprodukt Gigaset“ – sowohl formal gestalterisch, als auch ergonomisch konstruktiv auf der bedientechnischen Ebene.

Unsere Intention war eine nachvollziehbare Evolution: weg von der konventionellen Taste, hin zu einer neuartigen, zukunftweisenden Bedieneinheit. In diesem Zuge entwickelten wir das „sensitive layer“ Konzept, das durch berührungsempfindliche Oberflächen gekennzeichnet ist. Ein absolutes Novum im Bereich der Schnurlostelefonie im Home-Bereich und in der von uns gezeigten Form(en)!

Um der gewünschten maximalen Zielgruppendiversizierung gerecht zu werden, gestalteten wir die sensitiven Layer in Ihrer Ausprägung individuell und auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe abgestimmt.

Entwurf

Mit dem Easy Phone sollten Personen im Altersbereich von 25 bis 45 Jahren des mittleren Bildungsstands mit geringem bis mittlerem Einkommen und einem schlichten, konservativem Wohnumfeld angesprochen werden.

Um Einfachheit in der Bedienung zu suggerieren und den in der Zielgruppe teilweise vorherrschenden Ängsten vor komplexer Technik positiv zu begegnen, legten wir den formalen Fokus auf Niederkomplexität und einen klaren Aufbau und transportieren so Verlässlichkeit und Qualität.

Einfache Grundformen in Zusammenspiel mit leichten Schwüngen vermitteln eine kostengünstige, preiswertige und solide Erscheinung in frischem Gewand mit einer klaren Abgrenzung zu Billig-Produkten.

Mit unserem Konzept des sensitiven Layers als Bedieneinheit, evolutionierten wir das Tastenfeld. Formal leicht erhaben angedeutete Bereiche assoziieren Tasten und geben der technikscheuen Zielgruppe somit taktiles Feedback und Bediensicherheit.

Auf Basis der Designstudie Easy Phone realisierten wir anschließend das Serienprodukt Gigaset A 345/ 340.

Entwurf

Das Simple Phone spricht, ebenso wie das Easy Phone, konservative Personen des mittleren Bildungsstands mit geringem bis mittlerem Einkommen, jedoch in der Altersgruppe 45 + an, die sich mit sachlich einfachem, „alt bewährtem“ Wohnambiente umgibt.

Auch beim Design des Simple Phone legten wir den Schwerpunkt auf Gestaltungsattribute, die gleichermaßen solide Qualität, Verlässlichkeit, Niederkomplexität, klaren Aufbau und Einfachheit in der Bedienung suggerieren, um Ängste vor komplexer Technik abzubauen.

Als der „ältere Bruder“ des Easy Phone, ist das Simple Phone ebenfalls durch einfache Grundformen charakterisiert. Zusätzlich zeigen durchgehend geometrische Elemente stringente Klarheit und stehen für konservative Zurückhaltung und „verlässliche Siemens-Qualität“.

Die formal leicht erhaben angedeuteten Tasten des sensitiven Layers geben ein taktiles Feedback und schaffen Vertrauen in die neuartige Bedieneinheit. Der in den Lautsprecher integrierte, pulsierend leuchtende Ringer bietet eine zusätzliche optische Bediensicherheit.

Entwurf

Up to date, trendorientiert, kommunikativ und mit einem Faible für Wohnen und Kochen, so gibt sich die überwiegend weibliche Zielgruppe des Basic Companion, die über ein mittleres Einkommen verfügt und im Altersbereich zwischen 20 und 55 liegt.

Formale Ausdrucksmittel, die Weiblichkeit und ein freundlich warmes Wohnumfeld assoziieren, standen für uns entwurflich im Fokus. Das Design des Basic Companion hebt den stets zeitgemäßen Anspruch hervor, der auch technologisch zu sehen ist, technische Komplexität jedoch vermeidet.

Weiche, spannungsreiche, sanfte Linienverläufe, kombiniert mit dezent gewölbten Flächen, zeigen zurückhaltende Emotion. Einem weichen Tuch gleich, nimmt die Basisstation das Handset auf. Telefon und Wohnumfeld fließen ineinander, Technik und Interior bilden eine harmonische Einheit.

Zeitlos und dennoch keinen Trend verpassen- der sensitive Layer des Basic Companion bietet durch seine nur mehr aufgedruckten Bedienelemente große Variationsmöglichkeit. Nahezu jeder typografische und farbliche Living Trend kann so mitgegangen werden.

Auf Basis der Designstudie Basic Companion realisierten wir anschließend das Serienprodukt Gigaset C 345/ 340.

Entwurf

Mit dem Sofa Phone „Zuhause, wo das Herz ist“ – wohlig wohnen, mit vergnügen Telefonieren, sich zurückziehen und dabei parallel kochen, baden und entspannen, das ist die Zielgruppe der weiblichen Vieltelefonierer zwischen 20 und 55 Jahren mit mittlerem Einkommen.

Unsere Gestaltung rückt die Attribute sympatisch, weich, sanft und weiblich in den Fokus. Angenehme und nützliche Zusatzfunktionalitäten, wie Anrufbeantworter und Spritzwasserschutz sind emotional zurückhaltend verpackt, die technologische Komplexität tritt in den Hintergrund.

Das sanft taillierte Handset mit austauschbarer Duftkapsel bettet sich weich auf der kissenartigen Basisstation. Der leicht atmende Ringer macht auf gespeicherte Anrufe aufmerksam. Dezent gespannte Linienverläufe und textile Oberflächen leben „Cocooning“ und Wohlbehagen pur.

Der weiche, rubberartige sensitive Layer gibt durch sanfte Wölbungen Orientierung auf dem Bedienfeld und bietet Spritzwasserschutz beim Baden und Kochen. Extralange Betriebszeiten, optische Restbetriebszeitanzeige und induktives Laden des Handsets lassen keine Wünsche offen.

Auf Basis der Designstudie Sofa Phone realisierten wir anschließend das Serienprodukt Gigaset CL 540.

Entwurf

Spaßorientiert, spielerisch, experimentierfreudig, spontan und dynamisch- das charakterisiert die junge, sehr trendorientierte Zielgruppe des Personal Fun Phones, die im Altersbereich zwischen 15 und 35 Jahren liegt und sich mit technischem Equipment umgibt.

Daher rückten wir spielerische Kreativität, experimentelles Multitasking und Lifestyleaspekte ebenso in den Mittelpunkt unserer Gestaltung, wie das Bedürfnis der Zielgruppe nach Individualität, Variabilität und einem dezenten „show off“ technologischen Trendsets.

Unser zentrales Gestaltungs Highlight: das neuartige „Game Weel“ als universelles Steuerungselement, das eine spielerisch intuitive Navigation durch sämtliche Menu Funktionen zum Spaßfaktor werden läßt. Games, SMS und Buddy Listen sind im Handumdrehen ge- und angesteuert. Eigens kreierbare Jingle Sounds lassen sich durch „am Rad drehen“ direkt einspielen.

Keinen Trend verpassen- die aufgedruckten Funktionsbereiche des sensitive Layers bieten mit den austauschbaren „Side Light Elements“ maximale, individuell variable Spielmöglichkeiten: „Free it!“- das Personal Fun Phone.

Entwurf

Tons of Features, das Schnurlostelefon für den technikbegeisterten, konservativen Pragmaten mit hohem Bildungsstand und mittlerem bis hohem Einkommen im Altersbereich zwischen 20 und 50.

Formale Ausdrucksmittel, die klare Struktur und technisch anspruchsvolle Funktionalität vermitteln, bildeten unseren entwurflichen Schwerpunkt. Das Design des Tons of Features stellt schnörkellose Schlichtheit und Seriösität, verbunden mit technologisch wegweisender Rafinesse in den Vordergrund.

Schlichte, leicht überspannte Grundformen mit stringenter Trennung von Display- und Bedienbereich vermitteln Klarheit und kühle Effizienz. Das innovative, großflächige hightech Display liefert alle Informationen und Statusanzeigen auf einen Blick.

Der sensitive Layer zeigt die Bedienbereiche als Ordnungsstruktur mit präzisem Fugenbild an. Komplexe Kommunikationssteuerung mit Fernbedienungscharakter für höchste Ansprüche: das Tons of Feature!

Entwurf

Mit höchstem Qualitätsanspruch an den Interiorbereich, sucht die Zielgruppe des Technical Style Phone im Altersbereich zwischen 30 bis 40+ nach Premiumprodukten, die hohen Lebensstatus mit technischer Innovation und hohem Bedienkomfort verbinden.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, lautete unser Entwurfsansatz: Formale und edel reduzierte Klarheit ohne Beiwerk! So rückten wir technische Innovation in Verbindung mit Highend Materialität und Fertigungsqualität in den uneingeschränkten Fokus. Das Design des Technical Style Phone läßt pure Eleganz extravagant leben.

Mit der komplett ebenen Frontfläche des Handsets präsentierten wir ein absolut wegweisendes Novum im Bereich der cordless phones at home: einen Touchscreen als nahezu vollflächigen sensitiven Layer, der den highend Charakter des Technical Style Phones durch seine technisch kühle, edle Gradlinigkeit vollkommen prägt. Als smartes Steuerelement vereint er rein digital Menüführung, Tastenfeld und Kamerasucher.

Mit der rückseitig integrierten Kamera und den induktiven „Ladekufen“, die in die ebenfalls mit Touchscreen versehene Basis greifen, zeigten wir weitere Innovationen, die für zukunftsweisende Extravaganz stehen.

Zeitlos und seiner Zeit weit voraus: das Technical Style Phone

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Björn Bersch
head of industrialdesign & strategy

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